Projekt
Dampf entweicht einer industriellen Anlage

Kompetenzzentrum Abwärme

Abwärmenutzung aus industriellen Prozessen
– ein unterschätzter „Energieträger“

Das Komptenzzentrum Abwärme unterstützt produzierende Unternehmen beim Erkennen und Heben ihrer wirtschaftlichen Abwärmepotenziale.

Hintergrund

Durch Abwärmenutzung in industriellen Prozessen können in Baden-Württemberg Treibhausgasemissionen von circa 750.000 Tonnen CO2-Äquivalenten pro Jahr vermieden werden. Das theoretisch nutzbare Gesamt-Potenzial für industrielle Abwärme liegt zwischen etwa 5,4 bis 9,3 Terawattstunden pro Jahr, bezogen auf den Endenergieverbrauch der Industrie und somit zwischen 9 und 15 Prozent.

Das Land Baden-Württemberg will Abwärme künftig zu einem relevanten Energieträger entwickeln – durch gebündelte Aktivitäten mittels innovativer Konzepte unter Berücksichtigung erfolgversprechender Marktmodelle und geeigneter Anreiz- und Vollzugsmechanismen. Bei Unternehmen und weiteren Schlüsselakteur:innen sollen so Hemmnisse abgebaut sowie erforderliche Impulse gesetzt werden.

Projektinhalt

Um die Potenziale der Vermeidung, Verminderung oder Nutzung von Abwärme zu heben, wurde das Abwärmekonzept Baden-Württemberg entwickelt und im Kabinett beschlossen. Zur Umsetzung der enthaltenen Maßnahmen wurde das Kompetenzzentrum Abwärme als zentraler Akteur gegründet. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit ist es, dafür zu sorgen, dass bei Abwärmeprojekten der rote Faden von der Initiierung bis hin zur Umsetzung nicht abreißt.

Dazu nimmt das Kompetenzzentrum Abwärme folgende Aufgaben wahr:

  • Informieren und sensibilisieren
  • Passende Förderprogramme bewerben
  • Projekte initiieren und begleiten
  • Vernetzen und Hilfestellung anbieten

Es werden sowohl direkt Unternehmen angesprochen als auch durch den engen Austausch mit den Effizienzmoderator:innen der regionalen Kompetenzstellen des Netzwerks Energieeffizienz – KEFF potenzielle Unternehmen sensibilisiert und informiert.

Darüber hinaus ist eine enge Zusammenarbeit mit dem Kompetenzzentrum Wärmewende der KEA BW im Bereich von Wärmenetzen und in der kommunalen Wärmeplanung gegeben. Zudem soll die Angebotsseite weiterentwickelt und die Positionierung von Baden-Württemberg als Leitanbieter von Lösungen für die Vermeidung von Abwärme und von innovativen Lösungen für die Abwärmenutzung von der Marktreife bis zu Exportprodukten vorangetrieben werden.

Projektziel

Zielsetzung des Kompetenzzentrum Abwärme ist es, zur Erfüllung der im Abwärmekonzept Baden-Württemberg formulierten Ziele und Aufgaben maßgeblich beizutragen. Ausgehend vom oben genannten theoretischen Potenzial an Abwärme und den darauf aufbauenden Überlegungen zur technischen und wirtschaftlichen Umsetzbarkeit, leitet sich ein möglicher durchschnittlicher linearer Zuwachs von 0,25 Terawattstunden pro Jahr genutzter Abwärme ab.

Es sollen dafür deutlich mehr sinnvolle und wirtschaftliche Projekte zur Nutzung von Abwärme in den relevanten Wirtschaftszweigen und Branchen auch realisiert und somit die Zahl an erfolgreich umgesetzten Abwärmeprojekten im Land signifikant gesteigert werden. Zudem soll durch die Aktivitäten des Kompetenzzentrums die Wettbewerbsfähigkeit  von produzierenden Unternehmen als auch von Technologieanbietern verbessert, die Vernetzung in die Forschung und Wissenschaft vorangetrieben und der Wirtschafts- und Technologiestandort Baden-Württemberg gestärkt werden.

 

Meilensteine

  • Entwicklung Intitialcheck/Begehungsleitfaden Abwärme
  • Adressieren von energieeintensiven Wirtschaftszweigen und Branchen
  • Forum Abwärme beim KONGRESS BW 2021
  • Erweiterung des Expert:innenenatlas Kompetenzatlas BW um Expert:innen zur Abwärmenutzung
  • Einberufung Fachbeirat Kompetenzzentrum Abwärme
  • Thementage Abwärme 2022
  • Präsentation erste Arbeitsergebnisse/umgesetzte Projekte

 

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